Perspektivwechsel
Der Berliner Künstler Menno Aden zoomt sich heran an die Räume des Alltags. Und das mit akribischer Geduld und unzähligen zusammengesetzten Aufnahmen aus der Vogelperspektive. Was schreibt man am ersten Tag des Jahres? das habe ich mich gefragt. Als mir der Artikel von Menno Aden in die Hände fiel wusste ich es. Perspektivwechsel ist ein schönes Thema für einen Start ins neue Jahr. Wissen wir es doch alle, dass sich manche Probleme lösen lassen, wenn man einfach mal seinen Standpunkt verändert und sich in unbekannte Positionen begibt. In diesem Sinne möchte ich anregen zum Flexibelsein. Es lohnt sich. Beim Betrachten der seltsam stillen - fast schon erstarrten- Momentaufnahmen aus Innenräumen spüre ich eine Neugierde mich ganz zu vertiefen in den Raum mit seinen Details. Wer lebt wohl hier? Was findet hier statt? Die Bilder regen mich an zum Nachdenken. Es sind fast immer menschenleere Fotos, die doch so viel preisgeben über den nicht sichtbaren Bewohner. Und das so, als wenn man oben drüber schwebt. Quasi als unsichtbarer Betrachter. Fast fühlt man sich ein bischen schuldig beim unverhohlenen Einblick in die Privatsphäre und doch fühlt es sich gut an- so wie fliegen. Technisch gesehen sind seine Aufnahmen eine Herausforderung. Mit der Kamera auf einem Stativ...
Kunst zum Aufladen
Wie wäre es, wenn man etwas hätte, bei dessen Anblick Glückgefühle entstehen? Es muss 2005 gewesen sein, als ich das erste Mal in Berührung kam mit den filigranen Objekten von Lea Lenhart. In der Akademie wurden die Abschlussarbeiten präsentiert. Selten hat mich eine Arbeit so berührt, wie Ihre fein gewebten dreidimensionalen Perlenplastiken. Es brauchte etwas Zeit, bis ich den Mut aufbrachte, diese Künstlerin um einem persönlichen Termin in Ihrem Atelier zu bitten. Ich wollte wissen, welcher Mensch hinter dieser Kunst steht. Schon nach kurzer Zeit spürte ich, dass das der Anfang einer Freundschaft werden würde. Das Gefühl, inmitten Ihrer Arbeiten zu sitzen und umgeben zu sein von so viel Schönheit, Brillianz und Einzigartigkeit gab mir viel Energie. Bis heute ist es so, dass ich Ihr Atelier als meine persönliche Glücksaufladestation empfinde. Unterdessen lebe ich mit vielen Ihrer Werke aus den verschiedensten Schaffensphasen. Jeder Raum fängt an zu leuchten, sobald ich Ihre Objekte aufhänge. Es ist fast so, als wenn man sich an ihnen aufladen könnte. Sie strahlen für mich Leichtigkeit aus und Lebensfreude. Selbst mein kleiner Sohn scheint das zu spüren- kramte er doch als 5-jähriger seine Münzen zusammen als es auf eine Ausstellungseröffnung von Lea ging. Mit den Worten: Mama, ich will auch...